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7 Facts über Rückenschmerzen
1. Dauernder Rückenschmerz kann Angst machen, ist jedoch selten gefährlich
Dauernder Rückenschmerz ist für die betroffenen Patient*innen meist sehr belastend und einschränkend. Gewöhnliche Tätigkeiten im Alltag sind oft nur noch unter grossen Schmerzen möglich. Bei vielen betroffenen Patienten löst dies auch Unsicherheit und Angst aus. Gerade desshalb ist es wichtig zu wissen, dass Rückenschmerzen nur selten gefährlich sind.
2. Rückenschmerzen haben (fast) immer verschiedene Ursachen
Der Rücken ist eine komplexe Struktur, die aus verschiedenen Bestandteilen besteht. Alle diese anatomischen Bestandteile können für Rückenschmerzen mitverantwortlich sein:
- Muskuläre Verspannungen
- Reizung oder Arthrose in den Zwischenwirbelgelenken (Facettengelenkssyndrom)
- Bandscheibenschmerz
- Bandscheibenvorfall / Diskushernie mit Nervenwurzelreizung
- Enger Spinalkanal mit Irritation des Rückenmarkes oder von Nervenwurzeln
- Rheumatologische Erkrankungen
Eine gute ärztliche Beurteilung hilft, die Ursachen der plagenden Rückenschmerzen einzuordnen und einen individuell angepassten Behandlungsplan zu erstellen.
3. MRI, CT und Röntgen helfen nicht immer weiter
MRI- und Röntgenuntersuchungen sind in seltenen Fällen wichtig und für Diagnose und Therapieplanung hilfreich. Meist hilft eine bildgebende Untersuchung aber nur bedingt weiter. Sehr oft zeigen sich in einem MRI vorgewölbte Bandscheiben, Zeichen von Arthrose oder auch andere Veränderungen. Diese Befunde kommen auch bei völlig beschwerdefreien Menschen vor und ermöglichen daher im Falle eines schmerzgeplagten Rückenschmerzpatienten meist keine eindeutige Aussage über die Ursachen seines Schmerzproblems.
4. Gezielte Testinjektionen haben einen wichtigen Stellenwert
Ein sehr wichtiger Stellenwert in der Rückendiagnostik haben gezielte Testinjektionen. Unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle können gezielte Injektionen mit Lokalanästhetika vorgenommen werden. Erfolgt z.B. eine solche Testinjektion im Bereich eines fraglich schmerzenden Zwischenwirbelgelenkes, kann geprüft werden ob nach der Injektion der Schmerz zeitweise nachlässt oder nicht. Lässt der beklagte Schmerz nach, kann davon ausgegangen werden, dass der beklagte Schmerz von der betreffenden Struktur ausgeht. Mit dieser so gewonnen Information, kann dann ein zielgerichteter therapeutischer Ansatz entwickelt werden.
5. Alltägliche Bewegung und Belastung hilft bei Rückenschmerzen
Entgegen dem weit verbreiteten Glauben, dass ein schmerzgeplagter Rücken Ruhe und Schonung brauche, ist gezielte Bewegung und Belastung in den allermeisten Fällen hilfreich und empfehlenswert. Dabei ist darauf zu achten, dass sportliche Aktivitäten, z.B. aber auch das korrekte Heben von Lasten vorsichtig begonnen und regelmässig geübt wird.
6. Medikamente bringen in der Regel wenig
Über einzelne Tage hinweg kann der Einsatz nicht-steroidaler Schmerzmedikamente wie z.B. Ibuprofen, Diclofenac oder auch Mefenaminsäure zur Verbesserung der Schmerzsituation beitragen. Auf längere Sicht, bei chronischen Rückenschmerzen, sind Medikamente jedoch in der Regel kaum hilfreich. Auch starke Schmerzmedikamente wie Opioide sind zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen selten effektiv. Ausserdem ist der Einsatz von Opioiden mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden.
7. Ein interdisziplinärer Behandlungsansatz ist empfehlenswert
Die Behandlung chronischer Rückenschmerzen ist häufig anspruchsvoll. Eine systematische Abklärung ist entscheidend, um eine gute Therapieplanung vornehmen zu können. Oft macht es Sinn verschiedene Massnahmen miteinander zu kombinieren bzw. aufeinander abzustimmen. Dazu ist der Einbezug verschiedener Spezialisten vielfach notwendig.